Erst spaet am Nachmittag starteten wir vom See Richtung Ruanda. So erreichten wir den Grenzposten erst kurz vor dem Dunkelwerden, doch die Abwicklung des Papierkrams auf ugandischer Seite ging zuegig vonstatten. Der Grezbeamte war maechtig stolz auf uns, denn wir seien die Ersten, die ueber den Grenzuebergang in Suam beim Mount Elgon nach Uganda gekommen waeren, die er hier wieder aus dem Land verabschieden duerfe. Ein Kollege von ihm der dorthin versetzt werden sollte, musste ueber einen anderen Grenzuebergang via Kenia anreisen, weil die Strasse (welche wir ja gefahren sind) so schlecht sei.
Als wir auf der ruandischen Seite am Schlagbaum standen, staunten wir nicht schlecht ueber folgende Szene. Zwei Jungs standen neben unserem Motorrad und wollten betteln, da stand der Grenzbeamte schon neben uns und vertrieb die Beiden mit dem Schlagstock. Dass die Polizei hier recht hart durchgreifen soll, haben wir ja schon gehoert - ist das nun schon ein Vorgeschmack? Wie dem auch sei, auch hier waren die fuer unsere Einreise verantwortlichen Personen, sehr nett und die Papiere schnell bearbeitet - zumal ich als deutsche Staatsbuergerin nichtmal ein Visum benoetige.
Heute wollten wir uns mal in der Umgebung nach einen schoenen Plaetzchen fuer Weihnachten umsehen. So langsam wurde es ja Zeit, schliesslich war schon der 23. Dezember. Zusammen mit Markus hatten wir uns schon ein Weihnachtsmenue ueberlegt - Fondue Chinoise und Kaesspaetzle ala Markus. Tom und ich versuchten die Zutaten fuer unser kulinarisches Vorhaben in Kabale aufzutreiben. Einige der Lebensmittellaeden muteten sehr westlich an, hier gab es quasi alles, was in Dosen oder Glaesern erhaeltlich ist, doch leider alles in grossen Mengen und ziemlich teuer. Auf der Suche nach gutem Fleisch, frischem Gemuese und Mehl sowie Gewuerzen cruisten wir durch die Stadt. Und sie offenbarte uns ihre volle Schoenheit.
Am letzten Abend wurde es recht spaet, da Tom noch die Bremse unseres Motorrades wieder aktivieren musste. Auf dem Weg zum Camp ist ein grosser Stein an das Bremspedal geschlagen und hatte den Kontaktgeber der Bremse verbogen. Was zur Folge hatten, dass wir die letzten paar Meter vom Gate bis zum Parkplatz des Buhoma Community Camps komplett ohne Bremsunterstuezung fahren mussten. So quaelten wir uns am Morgen frueh um 7 Uhr aus dem Zelt. Grosse Hoffnung, dass wir Glueck haben und gleich zwei freie Plaetze fuer das Gorilla-Trecking ergattern koennten hatten wir nicht. Aber der Ranger hatte am Abend gesagt wir sollen puenktlich sein. Also standen wir um halb 8 mit fertig gepacktem Rucksack vor dem Trecking office. Bange Minuten des Wartens vergingen, in Gedanken kuschelten wir uns schon wieder in die Schlafsaecke. Dann hiess es, je 500 Dollar bitte.
Wir verliessen Kampala in Richtung Fortportal (kurz vor der Grenze zum Congo). Der Weg war wenig aufregend, fast schon langweilig, denn die Strasse war gut geteert und wir konnten einfach dahin gleiten. Beidseitig der Strasse sahen wir Gruen so weit das Auge reicht. Riesige Flaechen waren von Sumpfpflanzen bewachsen, die aussahen wie manshohe, ueberdimensionale "Pusteblumen". An anderen Stellen ragten Bananenpflanzen durch undurchdringlich scheinenden Dschungel der sich ueber die flachen Ebenen etwas unterhalb der Strasse zog und auch nicht an den angrenzenden Bergen endete. Nicht selten fragten wir uns, ob es fuer Menschen ueberhaupt moeglich ist hier durchzudringen.